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27.03.14

Fasching und andere Elternfreuden

Bevor ich Mutter wurde, war mir Fasching egal. Als die grosse Maus noch ganz klein war, auch noch. Aber spätestens mit dem ersten Prinzessinnenkleid war es vorbei.
Dann habe ich genau in dem Moment entschieden, mich dem Elternbeirat anzuschliessen, als es darum ging, den "Carnaval" zu organisieren. Ich musste also ausserdem noch Verkleidungen für die ganze Familie finden.
Der kleine Fratz war einfach: zum Thema "Superheros" fiel mir Spiderman ein. Für die grosse Maus war es dann schon schwieriger. Und noch schlimmer: Als Nähmaschinenanfängerin muss ich Kostüme nähen....ich bin Autodidakt. Unnütz zu erklären, vor welche Aufgabe mich das stellte. Das Ergebnis konnte sich dann doch sehen lassen: Supergirl war jedenfalls zufrieden.

Meine Grosse hat Probleme mit dem "Über-Ich"

Wir gehen jetzt zum Kinderpsychologen. Die grosse Maus hat ein Problem mit uns. Wir als Eltern sind zu dominant.

Der Begriff "Über-Ich" bezeichnet nach Freud jene psychische Struktur, in der soziale Normen, Werte, Gehorsam, Moral und das Gewissen angesiedelt seien. Sie seien vor allem durch Erziehung erworben und spiegeln die von außen an das Kind herangetragenen, verinnerlichten Werte der Gesellschaft, insbesondere der Eltern wider.

Die Entwicklung des Über-Ichs gehe einher mit der des Ichs, da ein verständlicher Zusammenhang einerseits zwischen der elterlichen Anerkennung und Bewunderung bestehe, die zur Ich-Stärkung führe, und andererseits der Billigung, die aus der Befolgung elterlicher Normen und Prinzipien erwachse. Das Über-Ich des Kindes könne sich allerdings auch gegen die Eltern richten, indem es sich gewissermaßen „für den Ungehorsam“ entscheidet („Trotzphase“).

Das "Über-Ich" der grossen Maus ist sehr dominant, sie stellt dadurch viel zu hohe Ansprüche an sich selbst, die meist dazu führen, dass sie nicht erreichen kann, was sie sich zum Ziel gesetzt hat. Dadurch verliert sie auch schnell die Lust, weiterzumachen. Geduld wird nicht geübt. Und das Selbstbewusstsein, das Schätzen des eigenen Wertes geht völlig unter. Wir müssen Ihr helfen. Wir haben etwa 2 Jahre Zeit. Das "Über-Ich" würde dann wohl ziemlich feststehen und kann dann immer schwerer wieder geändert werden.
Wir müssen verhindern, dass es zu einer Depression kommt, dessen Kern das herabgesetzte Selbstwertgefühl ist, das seine Ursache in einem aggressiven Konflikt hat.

Ein grosses Stück Arbeit und (Selbst-)Disziplin liegt vor uns. Vor allem der Papa der grossen Maus muss zum Psychologen gehen um zu vermeiden, seine persönlichen (ziemlich negativen) Erfahrungen mit seinem Elternhaus an seine Kinder weiterzugeben.

Dazu kann ich nur sagen: überlegt Euch gut, wer der Vater/die Mutter Eurer Kinder wird.